Sieht aus wie ...
Was ist Multiple Sklerose?
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems.1 Die Autoimmunerkrankung entsteht durch eine Fehlschaltung des körpereigenen Immunsystems. Sie führt zu multiplen Entzündungs-Spots in Gehirn und Rückenmark, die die Schutzschicht der Nervenfasern beschädigen. Die sofortige Reizweiterleitung ist durch das verhärtete Nervengewebe blockiert, gleichzeitig wird die unmittelbare Impuls-Steuerung an das Gehirn unterbunden. Die Verarbeitung der Signale funktioniert nicht richtig die Reaktion ist zeitverzögert oder entfällt. Mobilitätseinschränkungen, Probleme mit der Koordination, spastische Lähmungen und Sensibilitätsstörungen wie „Ameisenkribbeln“ gehen damit einher, aber auch Schwindel tritt häufig auf. Darüber hinaus kann Stress Schübe der MS triggern und zu einer Verschlechterung des Krankheitsverlaufs führen.1
Die Beschwerdebilder bei MS sind individuell. Die schubförmige remittierende MS ist die verbreitetste Variante. Die Schübe treten in unterschiedlichen Intervallen auf und variieren in der Intensität. Zwischen den einzelnen Schüben liegen meist mehrere Wochen. Im Anfangsstudium verschwinden die Symptome meist wieder, in einigen Fällen bleiben sie aber auch bestehen. Typisch für Multiple Sklerose sind Taubheitsgefühle und Sehstörungen, die 24 Stunden anhalten. Darauf folgt oft eine Phase ohne Beschwerden. Reduziert sich die Häufigkeit der Schübe und kommt es zu einer langsamen klinischen Verschlechterung, spricht man von sekundär progredienter Multipler Sklerose.1
Die primär progrediente MS ist die seltenste Form der MS. Sie verläuft ohne Schübe, der Gesundheitsstatus des Patienten verändert sich jedoch sukzessive zum Negativen.1
Multiple Sklerose ist zum derzeitigen Wissensstand nicht heilbar, eine ärztliche Behandlung und komplementärmedizinische Begleitung kann jedoch die Symptome lindern und zu einer besseren Lebensqualität der Betroffenen beitragen.2
Für eine präzise Diagnostik sind eine Nervenwasser-Untersuchung (Lumbalpunktion) und eine Magnetresonanztomographie (MRT) erforderlich.3 Mittels Nervenwasser-Punktion können Entzündungs-Marker nachgewiesen werden. Das MRT stellt Entzündungs-Cluster bildhaft dar und sichert die fachärztliche Diagnose.3
An der neurologischen Erkrankung Multiple Sklerose leiden zirka 0,3 % der Deutschen. Etwa doppelt so viele Frauen wie Männer sind von MS betroffen. Die ersten Symptome treten meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Eine genetische Disposition, Vitamin D-Mangel, eine vorausgegangene Virus-Infektion und negative Umwelteinflüsse können an der Entstehung von Multipler Sklerose beteiligt sein.3