Hypophosphatasie (HPP) ist eine seltene, erbliche und fortschreitende Systemerkrankung, die schwere Auswirkungen auf verschiedene Körperfunktionen haben kann.ref_Rockman_Greenberg_2013ref_Fraser_D_1957 HPP kann Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen. Die Krankheit kann mit einer Vielzahl von Symptomen verbunden sein, die von Muskel- und Gelenkschmerzen über schlecht mineralisierte Knochen und atraumatische Frakturen bis hin zu schlechtem Zahnstatus sowie neurologischen und gastrointestinalen Beschwerden reichen.ref_Rockman_Greenberg_2013
Ursache – Mutation
Durch Mutationen im ALPL-Gen (ALPL = Alkaline Phosphatase, Liver), das für die gewebeunspezifische alkalische Phosphatase (AP) kodiert, ist die AP in zu geringer Konzentration oder Aktivität im Körper vorhanden.ref_Rockman_Greenberg_2013ref_Whyte_MP_2008ref_Whyte_MP_2001ref_Greenberg_CR_1993 Dies führt zu einer unzureichenden Mineralisierung der Knochen mit Kalzium und Phosphat. Neben dem Skelett wird die AP auch in anderen Organen, wie Leber und Niere, gebildet und übernimmt vielfältige Funktionen im ganzen Körper. Infolge der mangelnden Enzymaktivität kommt es neben einer Akkumulation von anorganischem Pyrophosphat (PPi) und Kalzium auch zu erhöhten Konzentrationen weiterer Substrate, wie Pyridoxal-5'-phosphat (PLP) und Phosphoethanolamin (PEA), was zu einer Reihe der oben beschriebenen systemischen Komplikationen führen kann.ref_Beck_C_2009ref_Mornet_E_2014 HPP kann sowohl autosomal-rezessiv als auch autosomal-dominant vererbt werden.ref_Tissue_Nonspecific_2021ref_Mornet_E_2021