AQP4 zellbasierter Nachweis
Der positive Nachweis von AQP4-Antikörpern gilt als einer der sichersten Diagnosekriterien für das Vorliegen von NMOSD. In den Leitlinien wird der Einsatz von zellbasierten Nachweisverfahren empfohlen.
Es werden dabei im Serum vorliegende anti-AQP4 IgG von AQP4-transfizierten Zellen gebunden und dann von einem fluoreszenzfarbstoffgebundenen, sekundären Antikörper detektiert. Zur Auswahl stehen AQP4-M1 oder -M23 transfizierte Zellen, da AQP4 in diesen beiden Isoformen im Organismus vorkommt. Bei AQP4-M23 transfizierte Zellen scheint jedoch das Risiko für falsch-positive Ergebnisse aufgrund von unspezifischer Immunglobulin-G-Bindung erhöht zu sein.
Das Vorliegen der Fluoreszenz wird dann mittels Fluoreszenzmikroskopie nachgewiesen und die Intensität der Fluoreszenz, welche über die Anzahl der gebundenen anti-AQP4 IgG Auskunft gibt, wird von mindestens zwei erfahrenen Kliniker:innen überprüft.
Darüber hinaus gibt es auch gewebebasierte Verfahren und das ELISA-Verfahren (Englisch, enzyme-linked immunosorbent assay). Diese zeigen jedoch eine deutlich geringere Sensitivität, weshalb zu dem oben beschriebenen zellbasierten Nachweis geraten wird.
Ein negatives Ergebnis im AQP4-Antikörpernachweis schließt eine NMOSD-Diagnose nicht aus. Welche weiteren Untersuchungen oder Symptome dann berücksichtigt werden sollten, lesen Sie hier.