(siehe Abbildung E1 in den Leitlinien)
Bei Verdacht auf das Vorliegen von NMOSD sollte die Untersuchung auf AQP4-AK mit Hilfe eines zellbasierten Assays vorgenommen werden.
Wenn es sich um eine AQP4-AK positive NMOSD handelt, sollten die zwei folgenden diagnostischen Kriterien ebenfalls bestätigt werden:
1. Das Vorliegen von mind. 1 von 6 Kernsymptomen (siehe Tabelle 1) und
2. Eine alternative Diagnose sollte ausgeschlossen worden sein.
Wenn es sich um AQP4-AK negative NMOSD handelt, wird die Diagnose etwas komplizierter. Dann sollten die folgenden zwei Kriterien zutreffen, um die NMOSD diagnostizieren zu können:
1. Das Vorliegen von mind. 2 von 6 Kernsymptomen (siehe Tabelle 1) infolge eines Schubes/mehrerer Schübe inklusive alle 3 folgenden Kriterien:
a Eines der vorliegenden Kernsymptome ist entweder eine Optikusneuritis oder langstreckige Myelitis oder Area-postrema Syndrom
b Räumliche Dissemination im MRT (d.h. mind. 2 Lokalisationen der Kernsymptome)
c Erfüllte MRT-Zusatzkriterien (siehe Tabelle 2)
2. Eine alternative Diagnose sollte ausgeschlossen worden sein.
Tabelle 1: Kernsymptome laut Konsensusbericht und Leitlinien.
Kernsymptom |
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Tabelle 2: MRT-Zusatzkriterien
MRT-Zusatzkriterien bei AQP4-negativer NMOSD oder unbekanntem AK-Status | |
Akute Optikusneuritis: | N. opticus im MRT über mind. die Hälfte seiner Länge T2-hyperintens oder kontrastmittelaufnehmend oder mit Beteiligung des Chiasmas oder cMRT unauffällig oder nur unspezifische Läsionen. |
Akute Myelitis: | Über mind. 3 Wirbelkörpersegmente reichende akute Myelitis (LETM) oder über mind. 3 Wirbelkörpersegemente reichende Atrophie mit Z.n. Myelitis. |
Area-postrema Syndrom: | Läsion dorsale Medulla/Area postrema |
Hirnstammsyndrom: | Periependymale Hirnstammläsion 4. Ventrikel |
Zusätzliche Symptome, die ebenfalls bei NMOSD vorliegen können:
- Schlechtes Ansprechen eines Schubes auf Glukokortikoid-Pulstherapie
- Zwischenhirnsyndrome mit Bewusstseinsstörung
- Neuropathische Schmerzen (häufig)
Im Liquor findet sich im Schub häufig zudem eine Pleozytose, die in der Regel milde ausgeprägt ist, nicht selten jedoch auch > 50 Leukozyten/μl betragen kann. Liquorspezifische oligoklonale Banden sind selten oder nur transient.
Weiterführende Informationen finden Sie hier in der offiziellen S2K-Leitlinie zur Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose, Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen und MOG-IgG-assoziierten Erkrankungen.