Kleiner Junge mit der seltenen Stoffwechselerkrankung Hypophosphatasie (HPP)

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Osteoporose oder HPP?

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Sieht aus wie Osteoporose, …

Was ist Osteoporose?

Die Knochen befinden sich in einem ständigen Umbau, um sich den Lebensanforderungen anzupassen. Geregelt wird dieser Prozess über Osteoblasten (aufbauende Zellen) und Osteoklasten (abbauende Zellen). In den ersten Lebensdekaden wird mehr Knochenmasse auf- als abgebaut. Bei Menschen über 40 Jahren überwiegt jedoch der Knochenabbau und zeigt sich in einem jährlichen Verlust der Knochendichte. So verlieren Männer jährlich etwa 0,5–1 % und Frauen ca. 1–2 % ihrer Knochenmasse. 1,2 Wird in Summe durch die Osteoklasten mehr Knochengewebe abgebaut als nachgebildet, werden die Knochen zunehmend porös und brüchig. Dann spricht man von Osteoporose. Diese unterscheidet man in die primäre und in die seltenere sekundäre Osteoporose. Die primäre Form tritt in erster Linie nach den Wechseljahren oder im fortgeschrittenen Alter ab 70 Jahren bei Frauen als auch bei Männern auf. 3 Die sekundäre Osteoporose entsteht in Folge bestimmter Krankheiten (z.B. entzündliche Rheumaerkrankungen), Stoffwechselstörungen oder als unerwünschte Nebenwirkung bestimmter Medikamente. Diese Form tritt altersunabhängig auf, betrifft in etwa jedoch nur 5 % der Osteoporose-Patienten.4

Die seltene Erkrankung HPP

Was ist Hypophosphatasie?

Hypophosphatasie (HPP) ist eine seltene Stoffwechselerkrankung, bei welcher Patienten Probleme haben, stabile Knochen zu bilden. Ursächlich für die Hypophosphatasie ist das Fehlen der sogenannten alkalischen Phosphatase.5 Dieses Enzym wird von den knochenaufbauenden Zellen, den Osteoblasten, benötigt und sorgt dafür, dass die Mineralstoffe Kalzium und Phosphat in die Knochen eingebaut werden. Die für den Knochenaufbau zuständigen Zellen, die sogenannten Osteoblasten, benötigen große Mengen dieser alkalischen Phosphatase. Bei HPP-Patienten steht zu wenig dieses Enzyms zur Verfügung, so dass der Knochenaufbau gestört ist. Der Verlauf von HPP kann sich unterschiedlich darstellen und Männer und Frauen jeder Altersgruppe, aber auch Säuglinge treffen.6-10 HPP ist zwar nicht heilbar, aber behandelbar. Für HPP-Patienten ist daher eine frühe und korrekte Diagnose sowie ein frühzeitiger Therapiebeginn von großer Bedeutung, denn unbehandelt kann eine HPP bei Säuglingen sogar lebensbedrohlich sein.

Nicht nur ein Mangel an Vitamin D ist für ein erhöhtes Knochenbruch-Risiko verantwortlich! Deshalb sollte immer bei einem niedrigen Wert der alkalischen Phosphatase genau hingeschaut und bei entsprechenden Symptomen auf eine HPP geprüft werden.
Diagnose

Verwechslungsgefahr durch Symptomvielfalt

Sieht aus wie Osteoporose, ist aber HPP

Bei Osteoporose handelt es sich um eine der großen Volkskrankheiten, welche deutschlandweit schätzungsweise 5,2 Millionen Frauen und 1,1 Millionen Männer ab 50 Jahren betrifft.11,12 Für die Diagnose erfolgt zunächst eine körperliche Untersuchung und Prüfung der Mobilität und körperlichen Fitness sowie auch auf Beschwerden, Einschränkungen im Alltag (Schmerzen, Schwierigkeiten beim Treppensteigen etc.) oder auf erhöhte Sturzgefahr. Die Knochendichtemessung ermittelt mithilfe von niedrig-dosierten Röntgenstrahlen die Knochendichte an der Lendenwirbelsäule und am oberen Abschnitt des Oberschenkelknochens. Liegt das Ergebnis deutlich unter dem alterstypischen Mittelwert, spricht man von Osteoporose (Knochenschwund). Um eventuelle Knochenbrüche zu diagnostizieren, erfolgt eine Röntgenuntersuchung.1 Die Symptome der HPP ähneln denen der Osteoporose. Häufige Symptome sind unter anderem wiederholte und schlecht heilende Knochenbrüche oder Deformierungen der Knochen, Arthritis sowie Zahnverlust.6,10,13,14 Da Osteoporose als Volkskrankheit gegenüber der seltenen Erkrankung HPP viel häufiger vorkommt, können oftmals Jahre vergehen, bis die genetische Erkrankung richtig diagnostiziert wird.6,14 Kein Wunder also, dass häufig unterschiedliche Fachärzte aufgesucht werden, bis die richtige Diagnose gestellt wird.

Verwechslungsgefahr:
Eine große Verwechslungsgefahr besteht mit Osteoporose, da HPP bei den erwachsenen Patienten oft erst im mittleren Lebensalter mit Knochenbrüchen in Erscheinung tritt. Doch im Gegensatz zur Osteoporose sind bei HPP die Kalzium- und Phosphat-Werte meist normal und der Wert der alkalischen Phosphatase ist erniedrigt.15
Frühe Diagnose wichtig!
HPP ist zwar nicht heilbar, aber behandelbar. Daher ist für die Patienten gerade eine frühe und korrekte Diagnose sowie ein frühzeitiger Therapiebeginn von großer Bedeutung, denn unbehandelt kann eine HPP bei Säuglingen sogar lebensbedrohlich sein.
Anwendungsbeschreibung

weitere Fehldiagnosen

Hypophosphatasie (HPP) wird häufig mit anderen Krankheiten verwechselt

HPP-Betroffene leiden oft an unterschiedlichen Symptomen. Viele dieser Krankheitszeichen wie beispielsweise häufige Knochenbrüche, Muskelschmerzen oder vorzeitiger Zahnausfall können ebenso auf andere, häufiger vorkommende Erkrankungen hindeuten, wie zum Beispiel Osteoporose, Arthrose oder rheumatische Erkrankungen.

Arthrose oder HPP? Fehldiagnose Rheuma

 

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Kleiner Junge mit Hypophosphatasie (HPP) im Wohnzimmer

Hypophosphatasie

Erfahren Sie mehr über das klinische Krankheitsbild, die verschiedenen Symptome und die Diagnostik der Hypophosphatasie.

Hypophosphatasie
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Sieht aus wie..., ist aber HPP

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HPP-Awareness

Literatur

  1. https://www.netdoktor.de/krankheiten/osteoporose/
  2. https://www.osteoporose.org
  3. Bartl, Reiner: Osteoporose: Prävention, Diagnostik, Therapie, 42011, Stuttgart: Thieme, S. 37.
  4. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information: ICD-10-WHO Version 2016. Abgerufen unter: http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-who/kodesuche/onlinefassungen/htmlamtl2016/block-m80-m85.htm#M80 (Stand: 22.11.2017)
  5. Watanabe H et al., Function of mutant (G1144A) tissue-nonspecific ALP gene from hypophosphatasia. J Bone Miner Res. 2002 Nov;17(11):1945-8.
  6. Rockman-Greenberg C. Hypophosphatasia. Pediatr Endocrinol Rev. 2013; 10(suppl 2):380-388.
  7. Fraser D. Hypophosphatasia. Am J Med. 1957;22(5):730-746.
  8. Rush, E. T., Moseley, S., & Petryk, A. (2019). Burden of disease in pediatric patients with hypophosphatasia: results from the HPP Impact Patient Survey and the HPP Outcomes Study Telephone interview. Orphanet Journal of Rare Diseases, 14(1).
  9. Weber, T. J., Sawyer, E. K., Moseley, S., Odrljin, T., & Kishnani, P. S. (2016). Burden of disease in adult patients with hypophosphatasia: Results from two patient-reported surveys. Metabolism: Clinical and Experimental, 65(10), 1522–1530.
  10. Whyte MP, Greenberg CR, Salman N, et al. Enzyme-replacement therapy in life-threatening hypophosphatasia. N EnglJ Med. 2012;366(10):904-913.
  11. Hadji P et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52–7. DOI: 10.3238/arztebl.2013.0052.
  12. Epidemiologie der Osteoporose: Bone Evaluation Study, Deutsches Ärzteblatt 2013,4, 52 ff.
  13. Melms H, Herrmann M, Forstner K et al.: Novel molecular cues for dental defects in hypophosphatasia. Exp Cell Res 2020: 112026
  14. Mohn A et al., Hypophosphatasia in a child with widened anterior fontanelle: lessons learned from late diagnosis and incorrect treatment. ActaPaediatr. 2011;100(7):e43-e46.
  15. http://www.pharma-zeitung.de/Es-ist-nicht-immer-Osteoporose.132.php

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